Der erste Abschnitt der Radtour orientierte sich an der linksrheinischen Trassenführungen W2 und W3. An markanten Haltepunkten erklärten Hinrich Döring und Norbert Kemmer die drohenden Auswirkungen des Autobahnneubaus auf Umwelt und Anlieger. Unmittelbar vor Ort aufgezeigt und erklärt, wurde vielen Teilnehmern die Nähe der möglichen Autobahn zum Wohngebiet, die zu erwartende Lärm- und Abgasbelastung sowie die mögliche Abschattung erst richtig bewusst. Die Tour führte u. a. auch an den sechs Wohnhäusern und dem Kindergarten, die für W2 V8B/V11B weichen müssten, und den 14 Wohnhäusern (!), die W3 V9B zum Opfer fallen würden, vorbei. Auch der drohende extreme Flächenverbrauch der Brücken- oder Tunnellösungen selbst, sowie die von Wesseling-Süd nach Widdig verschobene bzw. neu zu schaffenden Autobahn-Anschlussstelle wurde – sich unmittelbar an den Orten der Umsetzungen befindend – für die Teilnehmer der Radtour erheblich greifbarer, exakter geschildert bedrückender.
Die Route führte vorbei am Wasserwerk Urfeld-Hersel, dessen Trinkwassergewinnung durch W2, W3 und W4 laut DVGW-Gutachten einer sehr hohen Gefährdung ausgesetzt wird. Abschließend führte der Weg zur Tunnelvariante W4 in Widdig. Zwar weist besagter Tunnel überirdisch relativ wenig Flächenverbrauch aus, aber die erforderliche Bohrtätigkeit, die sehr hohen Mengen an Abraum sowie dessen Abtransport, der Verlauf des Tunnels durch die Trinkwasserschutzzone 3a quer zum Grundwasser-Leiter und mögliche Bergschäden an den untertunnelten Wohnhäusern sind Punkte, die eine Vielzahl der Tour Teilnehmer mit großen Sorgen und Ängsten erfüllt.
Resümierend bleibt festzustellen, dass die Radtour die möglichen Auswirkungen des Baus der Rheinspange 553, ob nun als Tunnel oder Brücke, sehr viel greifbarer für die Teilnehmer gemacht hat. Insgesamt hat die sehr informative Veranstaltung vor allem dank des schönen Spätsommerwetters aber auch Spaß bereitet!