Die vielbefahrene Autobahn Anschlussstelle Wesseling-Süd wird bei der Realisierung der südlichen Varianten der Rheinspange zurückgebaut und nach Widdig verlegt. Bei der Realisierung einer W2- oder W3-Trasse wird gemäß den Angaben der Autobahn GmbH eine ca. 2 km lange Zubringerstraße entweder in Höhe Gotenweg (W2) oder Germanenstraße (W3) von der L300 zur A555 und weiter zur L192 gebaut. Beide Zubringer-Varianten führen auf ganzer Länge durch die Trinkwasserschutzzone 3a und stellen somit ebenfalls eine Gefahr für unsere Trinkwassergewinnung dar. Dieser Umstand wurde allerdings im DVGW Gutachten bedauerlicher Weise nicht berücksichtigt!
In der Zusammenfassung des Gutachtens heißt es: „Insgesamt ist davon auszugehen, dass infolge der Trassenführung der Autobahnquerspange 553 durch das WSG Urfeld die vom WBV bzw. den Stadtwerken Wesseling und Bornheim zu gewährleistende Daseinsvorsorge somit nicht mehr sicherzustellen wäre“.

Auch wenn die im Gutachten bescheinigte Gefährdung der Trinkwassergewinnung nach unserer Einschätzung kein Ausschluss-Kriterium für den Bau der Autobahn darstellen wird, so ist sie faktisch doch ein gewichtiges Argument gegen die südlichen Trassenführungen, das im Planungsprozess Berücksichtigung erfahren müsste.
Bei allen Trassenführungen der Rheinspange, auch in Niederkassel und bei Porz/ Lülsdorf (W1) sind Wasserschutzgebiete betroffen und es liegt rechtsrheinisch eine ähnliche Gefährdung der Trinkwassergewinnung vor. Wir fordern daher von den verantwortlichen Politikern endlich den Verzicht des Autobahn Neubaus einzuleiten und stattdessen, im Sinne des Klima- und Umweltschutzes, für eine nachhaltige Verkehrswende zu sorgen.
Weiterhin ist unsere Sorge, dass, wie bei vielen Autobahn Anschlussstellen erfolgt, weitere Gewerbegebiete im Trinkwasserschutzgebiet folgen und noch mehr Grünflächen versiegelt werden.
Bei Interesse kann das Gutachten bei uns angefordert werden.